Die Reise verlief problemlos, der Flug von München nach Tel Aviv dauerte etwas mehr als drei Stunden. Eine Stunde Zeitverschiebung. Der neue Flughafenzug Tel Aviv – Jerusalem fuhr nicht mehr: Sabbat. Also brachte mich ein Sheirut nach Jerusalem. Kurz vor 17 Uhr war ich im PIB – Päpstliches Bibelinstitut neben dem französischen Konsulat.
Der Flug war ursprünglich für den 19. Dezember 2017 geplant. Knapp drei Monate vorher kam die Diagnose Krebs. Strahlentherapie und Chemotherapie liegen hinter mir, eine große und drei kleinere Operationen. Ich mag nicht mehr daran denken. Aber Narben bleiben. Und kleinere Handicaps auch. Ob die Narben zu Augen werden?
Jetzt beginnt meine Sabbatzeit, eine Rundumerneuerung, Generalinventur: geistliche Erneuerung, körperliche Erholung – ausspannen, Neues entdecken, lesen, schreiben, wandern, mich Exkursionen anschließen. Vor allem aber: Eintauchen in eine der ältesten Städte der Welt. In nomine Domini!
Heute, am ersten Tag: strömender Regen. Es ist wirklich kalt. Nur vom Dach aus schaute ich zur Dormitio hinüber. Es sind ja drei Monate Zeit …