»Und nun stehe ich im Begriff, eine Bußwallfahrt anzutreten, die, wie ich hoffe, mit Gottes Gnade zu dem bereits begonnenen Weg der Heilung und Versöhnung beitragen wird«: Sieben Tage lang, vom 24. bis 30. Juli 2022, wird Papst Franziskus unterwegs sein – diesmal in Kanada.
Hatte er seine Reise in die Demonkratische Republik Kongo und in den Südsudan wegen gesundheitlicher Probleme kurzfristig absagen und sich durch Kardinalstaatsskretär Pietro Parolin vertreten lassen müssen, nimmt er trotz der Strapazen diese Übersee-Reise auf sich – es ist eine Bußreise.
Fällt eine päpstliche Entschuldigung?
Stationen der Apostolischen Reise sind Edmonton, Quebec, Iqaluit am Nordpolarmeer sowie die Gemeinde Maskwacis. Außerdem will Franziskus an der Pilgerfahrt zum traditionellen Fest der heiligen Anna am Lac Sainte Anne teilnehmen.
Anlass der Reise sind die jahrzehntelangen massenhaften Misshandlungen von indigenen Kindern: Schülerinnen und Schülern in Residental Schools, die dort im 19. und 20. Jahrhundert ihrer Kultur beraubt, misshandelt und missbraucht wurden.
Beim Besuch mehrerer indigener Delegationen Ende März 2022 im Vatikan hatte Franziskus bereits um Vergebung gebeten und eine Reise nach Kanada in Aussicht gestellt. Diese tritt er jetzt an.
Sexueller Missbrauch und sexualisierte Gewalt sind Chefsache, die er nicht delegieren will (und kann). Neben protokollarischen Höflichkeitsbesuchen mit politischen Autoritären, darunter Premierminister Justin Trudeau, wird es hauptsächlich Begegnungen mit Inidgenen-Vertretern der First Nations, Metis und Inuits geben.
Diese hatten in Rom um eine päpstliche Entschuldigung auf kanadischem Boden gebeten. Franziskus kneift nicht. »Heilung« und »Versöhnung« kann man nicht machen. Aber darum bitten. Und Zeichen setzen. Das wird der Papst tun!