Ministerpräsident in Deutschland heißt Landeshauptmann in Österreich.

In einem Interview mit der österreichischen Wochenzeitung »Die Furche« (Nr. 15 vom 13. April 2023, S. 6-7) meinte der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der demnächst Landtagswahlen zu bestreiten hat: »Ich halte nichts von einem moralisierenden, religiös aufgeladenen Klimaschutz, der nur dann gilt, wenn er einschränkend, selbstgeißelnd und verzichtsvoll ist. Ich sehe im Klimaschutz auch eine positive Möglichkeit, unseren Lebensstil zu ändern und technologische Entwicklungen voranzutreiben. Wir haben einen Entwicklungsbogen von der Arbeitsgesellschaft über die Erlebnisgesellschaft in die Sinngesellschaft. Die Menschen – und das finde ich sehr positiv – fragen heute viel mehr als früher, ob ihr Tun auch wirklich Sinn macht.«

Lebensstil ändern, Sinngesellschaft: Da ließe sich von Papst Franziskus lernen! Wer keine Argumente hat, moralisiert. Sagt man.

Aber Christen fragen auch, weil sie Christen sind, wie sie leben sollen oder können – weil sie die Welt als Schöpfung Gottes verstehen, die es zu bewahren und zu schützen gilt. Deswegen setzen sie sich auch für Klimaschutz ein, für Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit. Von Papst Franziskus gibt es dazu in den beiden Enzykliken »Laudatio sì« (Mai 2015) und »Fratelli tutti« (Oktober 2020) einiges zu lesen – und zu lernen. Die beiden Lehrschreiben sind nach wie vor lesens- und bedenkenswert!