»Ich bin daher ein scharfer Kritiker jener ›Schlafwandler‹ vorne am Altar, die auf ›heilig‹ und ›entrückt‹ machen, tatsächlich aber emotionslos wie auf Autopilot geschaltet Sonntag für Sonntag über die Köpfe der Gläubigen hinweg ihr Predigt-Soll runterspulen – bis das ganze Gemeindeleben selig entschlafen ist.«

Rainer Maria Schießler ist der bekannteste Pfarrer von München. Er polarisiert. Und provoziert. Und regt auf. Und eckt an. Ständig. Anders geht’s nicht bei ihm. Ein begnadeter Selbstdarsteller? Ja. Aber er bringt Kirche ins Gespräch. Nicht nur auf dem Oktoberfest. Sein Erfolgsbuch »Himmel, Herrgott, Sakrament« von 2016 hat mir damals schon imponiert (siehe unten meine Leseeindrücke für die österreichische Wochenzeitung »DIE FURCHE« als pdf-Dokument).

Jetzt gibt das Buch in laufenden Bildern als Filmserie im BR. Ein Gang in die Mediathek wird zum kurzweiligen Vergnügen am frühen Morgen. Aus Rainer M. Schießler wird im Film Pfarrer Hans Reiser. Der österreichische Schauspieler und Kabarettist Erwin Steinhauer als Kardinal Marx – da schmunzelt die heimatliche Seele in mir.

Wer ankommt, darf sich über Neider nicht wundern. In der Kirche heißt das »invidia clericalis« – klerikale Eifersucht. Sind ja auch nur Menschen, die neidigen Pfarrer. Der Serienheld selbst spricht über den Film im Interview (»Es geht um eine Kirche, die Heimat bietet«) mit dem Internetportal katholisch.de: hier downloaden. Wen wundert’s: die Filme wurden zum Quotenhit.

Link zur ARD-Mediathek.