Am 6. Oktober gab Papst Franziskus überraschend 21 neue Kardinäle bekannt, die am 8. Dezember kreiert werden sollten. Wenige Tage später wurde das Konsistorium um einen Tag vorverlegt.

Von 121 auf 140 (01.01.2025) – und zurück auf 127 (31.12.2025)

Von den 21 designierten Kardinälen ist einer über 80 und hat damit kein Papstwahlrecht mehr: der Italiener Angelo Acerbi, der bereits 99 ist. Der designierte Kardinal Timothy Radcliffe, ehemals Generalmagister der Dominikaner und auf der Weltsynode 2023/24 geistlicher Begleiter und spiritueller Vordenker, wird nach weniger als zehn Monaten, im August 2025, sein Wahlrecht altersbedingt schon wieder verlieren.

Zum 7. Dezember 2024 besteht das Wahlkollegium somit aus 141 Kardinälen. Bis zum 31. Dezember scheidet aber noch der Erzbischof von Bombay, Oswald Gracias, altersbedingt aus, der seit 2013 dem neugeschaffenen Kardinalsrat (K9) angehört.

Im Kalenderjahr 2025 vollenden dann 14 Kardinäle das 80. Lebensjahr. Den Anfang macht der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, am 22. Januar. Bis zum 31. Dezember 2025 wird das Wahlkollegium somit aus 127 Kardinälen bestehen, vorbehaltlich unerwarteter Todesfälle oder vorzeitiger Rücktritte.

Statistisch interessant: Zwischen dem jüngsten papstwahlberechtigten Kardinal und dem ältesten liegen 36 Jahre: Mykola Byczok (Australien) ist am 14. Februar 1980 geboren, Oswald Gracias (Indien) am 24. Dezember 1944. Sechs wahlberechtigte Kardinäle sind in den 1970er-Jahren geboren, der ukrainische, in Australien wirkende Redemptorist Byczok ist der erste aus den 1980-er Jahren. Das Kollegium ist deutlich jünger geworden.

Etwas holprig

Auffallend diesmal die etwas turbulenten Umstände: Zum einen wurde das angekündigte Konsistorium wegen einer Terminkollision auf den 7. Dezember vorverlegt. Dann verzichtete noch im Oktober ein designierter Purpurträger auf den Kardinalshut: der Bischof von Bogor, Paskalis Bruno Syukur (62), ein Franziskaner. In Indonesien führte das zu Irritationen. Aber Papst Franziskus akzeptierte seinen Wunsch – und nominierte schließlich am 4. November einen Kardinal nach: den Erzbischof von Neapel, Domenico Battaglia (61). Die Reaktion des Kirchenhistorikers Massimo Faggioli: »Maradonamente«.

Damit wurde dann wieder die ursprüngliche Anzahl von 21 neuen Kardinälen erreicht. Leicht befremdlich wirken diese Vorgänge schon.

(Ergänzung am 25.11.2024: Am 25. November 2024 ist der spanische Kurienkardinal Miguel Angel Ayuso Guixot MCCJ, Präfekt des Dikasteriums für den Interreligiösen Dialog, 72-jährig verstorben. Damit sinkt die Zahl der wahlberechtigten Kardinäle zum 7. Dezember, dem Tag des Konsistorium, auf 140, zum 31. Dezember 2024 auf 139.)