Im Fokus – Religion und Ethik, ORF-Text:
Vor rund sechs Monaten hat Papst Leo XIV. sein Amt angetreten. Nach seiner Wahl waren sich viele Expert:innen einig, man müsse erst noch abwarten, wo er kirchenpolitisch wirklich stehe. Aber auch ein halbes Jahr später herrscht im Vatikan eine Ruhe, die man aus dem Pontifikat seines Vorgängers Franziskus so nicht gewohnt war. Kritiker:innen bemängeln, der neue Papst sei von der Bildfläche verschwunden und agiere allzu zurückhaltend. Seine Unterstützer:innen hingegen sehen in Leo XIV. einen »stillen Brückenbauer«, der mit Bedacht im Hintergrund arbeite und wieder Ruhe in den Vatikan bringe. Aus dem Vatikan vernimmt man, dass nun ein anderer Wind wehe als noch unter Franziskus. Vor kurzem hat Leo nun sein erstes Lehrschreiben sowie das Programm seiner ersten Apostolischen Reise veröffentlicht. Reiseziel für Ende November: Die Türkei und der Libanon, zwei mehrheitlich muslimisch geprägte Länder.
Konstantin Obermayr diskutiert mit drei Expert:innen über das erste Semester von Papst Leo XIV: Der Jesuit und Vatikankenner Andreas Batlogg, die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreich Angelika Ritter-Grepl und der Sozialethiker Alexander Filipović von der Universität Wien sprechen darüber, welchen Kurs der immer noch neue Papst mit seinen Reisen einschlägt, über seine Schwerpunkte und darüber, was man in Zukunft von Papst Leo erwarten kann.
Ö1, Sendung »Im Fokus«, 12.11.2025, 16 h (ab 20’2o“).