Der Jesuit Rutilio Grande (59) war unterwegs zu einer Messe, als er, ebenso wie die zwei Begleiter Manuel Solórzano (72) und Nelson Rutilio Lemus (16) von Heckenschützen kaltblütig ermordet wurde.

Óscar Romero (2015 selig- und 2018 heiliggesprochen) stand erschüttert vor den drei Leichnamen. A 14. März 1977 feierte er in seiner Kathedrale das Requiem. Der Tod seines Jesuitenfreundes hat ihm – dessen eigener Kanonisierungsprozess sich jahrzehntelang dahinzog, obwohl er im Volk längst als San Romero de las Americas  galt – die Augen geöffnet: Die Kirche muss auf der Seite der Armen stehen.

»Das große Wunder von Rutilio Grande ist Monsignore Romero«, sagte Papst Franziskus, der diese Seligsprechung ermöglichte.

Veröffentlicht in Die Furche vom 20.01.2022.